Freitag, 30. November 2007

Welk



Ein heller, warmer Sonnenstrahl,
ein klares, kleines Licht,
doch meine Welt ist grau und fahl,
und faltig mein Gesicht.

Ich schau ins Grün, seh all das Leben,
auch wenn es sichtbar bald verwelkt
von seiner Kraft kann es nichts geben,
bevor es in sich selbst zerfällt,

seh beständig nur das Dunkle,
weil dunkel es auch ist in mir,
dass mein Auge wieder funkle,
wünsche ich mir im Jetzt und Hier.

Lang ist es her, dass Sterne strahlten
über meinem Haupt so klar,
die Tage waren gleich gemalten,
alle Nächte frei und wahr.

Heute gleichen sie grauen Ratten,
die Tage halt ich kaum noch aus,
denk an den Glanz, den sie einst hatten,
geh selten in die Welt hinaus.

Sie ist mir fremd, ein dunkles Grau,
beweg mich in ihr ungelenk,
verschanz mich stets in meinem Bau,
was immer ich auch mach und denk:

noch selten komm ich da heraus,
aus den Zweifeln und den Ängsten –
wär ich nur keine graue Maus
könnte ich noch selbst den längsten

Weg alleine und erfolgreich gehn,
niemand hielt mich dann noch auf,
die Welt im Innersten auch verstehn
dann bei meinem Lebens-Lauf.

Noch strauchle ich, bin viel zu träge,
noch steigt kein Fünkchen Hoffnung auf,
noch seh ich nichts, und doch erwäge
bald ich schon einen neuen Lauf.

Dinge, die ich vor mir seh,
Wege, die zu gehen sind,
die ich dann alsbald versteh
kommen schließlich nicht geschwind.

Das Leben, es braucht seine Zeit,
neue Wege zu entfalten,
ich hoffe ich bin dann bereit,
mein Leben auch zu erhalten.

Bis dahin bleibt vieles grau,
das muss ich leider akzeptieren,
und ein neues, tiefes Blau
auch weiterhin nur fantasieren.

(Herbst 2007)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Yoyoyo,

Dein holpriger Stil verrät Dich, Zeittotschläger!
Das liebe Gedicht trivialisiert auch ein wenig vor sich hin, so geraten etliche Strophen zur enervierenden circumlocutio - wär es doch nur keine graue Maus; das Gedicht, wohlgemerkt. Die letzte Strophe allerdings ist gelungen, als hätten Dir da Chopin - der blaue Klang, liebe Freunde! - oder Bennn - die blaue Stunde, vom Wind Geformtes und nach unten schwer! - über die Schulter geschaut.

Es verbleibt mit durchaus, durchaus, man kann es sagen! freundlichen Grüßen,

Sir Hangover