Montag, 25. Oktober 2010

Can

Ein Bericht vom WDR aus dem Jahre 1971:


Ebenfalls aus dem Jahre 1971, Ausschnitt aus einer Dokumentation:


Live im deutschen Fernsehen, anno 1972:



Paperhouse 
Take a light shining on the land,
Off the wall,
Up and down, free everything,
What you feel is all gone.
You can make everything
What you want with your head,
You're OK and be aware
Everywhere with your mind.

Two times, goodbye love,
You're sorting out for your room.
Too many savage songs,
Laugh with him today.
Playing everything,
You and your mind
And flying paperhouse
Way back on the laugh.

You just can't give them no more,
You just can't give them no more,
You just can't give them no more.

Honey back, fake everything,
Make them feel so bad.
You can make everything
What you want with your head.
Honey back, fake everything,
Make them feel so bad.
You can make everything
What you want with your head.

Flying paperhouse,
Let's stop in the sky.
Every day my paperhouse
Reaches out, comes in,
Every day my paperhouse
Coming in, reaching out.

aus dem Album: Tago Mago (1971)

Samstag, 23. Oktober 2010

Impressionen IX

Aufbruch?

2. Mai 2003:

Rot ist uns der blinde Graus.
Grau stehn vor uns die steinernen Hallen,
Zeugnisse der letzten gescheiterten Revolutionen,
Revolutionen, die, ins Gegenteil verkehrt,
heute den Wandel verschandeln?

Ich sehe nur Hülsen, übergestreifte Revers.
Wo ist Platz für Gedanken,
da der Hirnriss längst versteinert?

Gebetshallen solltet ihr ihnen errichten,
euren eigenen dahinsiechenden Dogmen.
Schwingt euch hinauf, ihr Hurensöhne
auf den Wogen des Narrenhimmels,
in dem euch eure Führer schon erwarten.
Platzt heraus aus euren Seifenblasen
und stellt euch der kalten Realität!
Werdet Misanthrop, genau wie ich...

Montag, 18. Oktober 2010

Essentielle Musikvideos Teil 5

Die Berliner Band Mutter veröffentlichte, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, im August dieses Jahres ihr neuestes Album "Trinken Singen Schießen", das wie immer auf jegliche Ironie verzichtet und stattdessen auf maximale Selbstentblößung und unbedingte, schmerzhaft intime Wahrheitsuche setzt. Weil die Alben des Quintetts um den legendären Max Müller (Die Tödliche Doris), von Thurston Moore in den 80ern als prägender Einfluss auf die Entwicklung von Sonic Youth genannt, mit den Jahren zwar hörbarer wurde aber dennoch nicht weniger gebrochen, blieb ihnen Bekanntheit und Erfolg bis heute erspart. Hier eines der zu- und eingänglichsten Lieder aus dem Album "Europa gegen Amerika" (2001):


Mutter - Der Krieg ist vorbei (2001)
(mit Ausschnitten aus dem Film "Für Axel" (Regie: Max Müller und Florian Koerner von Gustorf)

Also erklärst du Probleme dieser Welt
sagst was zu tun ist
aus deiner Welt heraus
ist klar was zu tun ist
Und du lernst schnell
das Schwarz, das Weiß zu unterscheiden
Grau ist keine Farbe, Grau ist keine Farbe

Krieg ist vorbei, ein neuer beginnt
dort sind die Feinde zeig du mir die Opfer
Krieg ist vorbei, ein neuer beginnt
von dem du nie erfahren wirst

Probleme dieser Welt auf deinem Rücken ausgetragen
in einem Augenblick wo du zu erkennen glaubst
keinen Standpunkt zu haben
ist die Schwäche der Anderen
zu schwach zu erkennen
was du zu erkennen glaubst

Krieg ist vorbei, ein neuer beginnt
dort sind die Opfer zeig du mir die Feinde
Krieg ist vorbei, ein neuer beginnt
von dem du nie erfahren wirst

Sonntag, 10. Oktober 2010

Eine Position zur Opposition II.

„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ (Napoleon)
"Im Übrigen gilt in Deutschland derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht" (Kurt Tucholsky)
"Lass dich nur zu keiner Zeit zum Widerspruch verleiten: Weise verfallen in Unwissenheit, wenn sie mit Unwissenden streiten." (J.W. Goethe)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Eine Position zur Opposition.

In den letzten Tagen musste ich immer wieder an folgendes Zitat denken:

"Ich verstehe es und billige es, wenn ein Mensch viel von sich selbst verlangt, wenn er aber diese Forderung auf andere ausdehnt und sein Leben zum "Kampf" für das Gute macht, so muß ich mich des Urteils darüber enthalten, denn ich halte von Kampf, Aktion, Opposition nicht das mindeste; ich glaube zu wissen, daß jeder Wille zur Änderung der Welt zu Krieg und Gewalt führt, und kann darum mich keiner Opposition anschließen, denn ich billige die letzten Konsequenzen nicht, und halte das Unrecht und die Bosheit auf Erden nicht für heilbar.
Was wir ändern können und sollen, das sind wir selber: unsere Ungeduld, unseren Egoismus (auch der geistige), unser Beleidigtsein, unseren Mangel an Liebe und Nachsicht. Jede andere Änderung der Welt, auch wenn sie von den besten Absichten ausgeht, halte ich für nutzlos."

(Hermann Hesse, Briefe)