Montag, 16. Dezember 2013

Die große Fuge



Arnold Schönberg hörte in ihr ein erstes Aufblitzen von Atonalität. Adorno erkannte in dem Stück neben all der Polyphonie zwar Einstimmigkeit, aber keine Harmonie, sondern "wie bei Hegel nur Vermittlung durch die Extreme hindurch". Die große Fuge, sie ist mit Sicherheit Beethovens radikalstes Werk. 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Fuge nenne ich wahre Dialektik; rastlos drängt es das Thema, sich selbst aus sich selbst zu gebären. Gnadenvoll reicht aus holder Selbstbeschränkung das "Immergleiche" dem "Neuen" seine Hände und straft jegliche Küchendialektik à la "These, Antithese und Synthese" mit muskialischer Verachtung. In der Tautologie kommt nach Hegel der Widerspruch bzw. die Verschiedenheit zum Bewusstsein (A = A, musikalisches Thema A = musikalisches Thema A). Da liegt einem der Duft von Subjekt-Objekt-Philosophie in den Ohren und die köstliche Zutat ist das Nichts - treffsichere Schläge ins Ungewisse oder negative Selbstbezüglichkeit. So eine Musik über das süße Nichts muss zwangsläufig Sphärenmusik sein - des Menschen Wille ist ewige Repetition!

Silvesterliche Grüße, Prosit und Freude schöner Götterfunken

Heiner Müller

P.S.: Auf ein baldiges Wiedersehen in der Realtiät 1.0 :)

http://www.youtube.com/watch?v=qUz1gg9r0fc