Sonntag, 14. August 2011

Staub

Noch liegt die Hitze über uns,
gleich einer Dunstglocke aus Glas.
Ein Flackern in der Schwüle. Jenseitssucht.
Versuche, mich zu finden unter all der
Last. Versteinerte Gesichter,
vertraute Wege, plötzlich neu, ein Déja-Vu
ohne Gedächtnis. Erntezeit.
Schweigen vor der Perlenkutsche,
tristes Geschehen, ein Kreis sich dreht.
Eine Allee voll Hoffnungskinder
im Schatten eines Buchsbaums steht.

(28/6/2011)

2 Kommentare:

Arthur hat gesagt…

Wohin

der nebel,
der rastplatz,
der schleier der braut.
die wagen treiben vorbei
im tanz zwischen hin und her
wie visionen in armaturengrün.

punkt a war nicht freundlich
punkt b ist noch weit
und zwischendrin singts im radio
mit sägender stimme
von verpasster möglichkeit.

Im rückspiegel erscheinen die dinge
größer als sie sind
und die bahn wirft weiße speere
mit vergeblicher beständigkeit
und an keinem hängt ein zettel
der den weg nach hause weißt.

(Daniel Braun)

Mathias Ellwanger hat gesagt…

Wer machte dich so krank?

Daß du so krank geworden,
Wer hat es denn gemacht? -
Kein kühler Hauch aus Norden
Und keine Sternennacht.

Kein Schatten unter Bäumen,
Nicht Glut des Sonnenstrahls,
Kein Schlummer und kein Träumen
Im Blütenbett des Tals.

Kein Trunk vom Felsensteine,
Kein Wein aus vollem Glas,
Der Baumesfrüchte keine,
Nicht Blume und nicht Gras.

Daß ich trag' Todeswunden,
Das ist der Menschen Tun;
Natur ließ mich gesunden,
Sie lassen mich nicht ruhn.

(Justinus Kerner)