Lang musste der geneigte Hörer warten, beinahe hätte er sie schon abgeschrieben. Aber elf Jahre nach dem letzten, selbstbetitelten Studioalbum und neun Jahre nach dem requiemartigen Livealbum Roseland NYC haben sich die Englander von Portishead doch noch einmal aufgerafft.
„Third“, so der reichlich profane (und mit einem ziemlich hässlichen Cover versehene) Titel des Werks, hat dabei ein schweres Erbe anzutreten, denn es steht im Schatten zweier grandioser Alben, die für sich jeweils den Zeitgeist trafen und doch zugleich zeitlos blieben. Der Erstling „Dummy“ war so etwas wie der Startschuss für die kurze Hochzeit des Trip Hop Mitte der Neunziger – ein klinischer Sound, kalt, düster und distanziert – tief, aber dennoch tauglich als Hintergrundmusik für den gepflegten Small Talk. Von „Portishead“, dem schwierigen zweiten Album ließ sich dies nur noch schwerlich behaupten, der Sound wurde noch ein gutes Stückchen düsterer, abgründiger, schleppender und besser. Es war ein Abgesang auf den zur Formel gewordenen Trip Hop und zugleich ein Abgesang auf Beth Gibbons & Co. Danach konnte erstmal nichts mehr kommen – und das mit einem Orchester eingespielte Livealbum „Roseland NYC“ glich daher auch einem Todesseufzer.
Viel wurde schon im Vorfeld über „Third“ spekuliert und berichtet. Eine Herausforderung solle es sein für die alten Fans, schwer zugänglich und fast ausschließlich mit Instrumenten, dafür gänzlich ohne Samples produziert. Und beim ersten Hören stellt sich durchaus ein etwas ungewohntes – für Kenner des Soloalbums von Beth Gibbons & Rustin Man „Out of Season“ jedoch nicht ganz unbekanntes – Gefühl ein. Denn von der Atmosphäre der folkigen, unzeitgeistigen Zusammenarbeit der Portishead-Sängerin und des Bassisten von Talk Talk profitiert „Third“ ungemein.
In der Tat hat sich einiges getan im Portishead-Kosmos, und dennoch atmet „Third“ in jeder Note den Geist von Portishead. Alte Qualitäten verbinden sich mit einem organischeren, rockigeren Sound. Der Ansatz, weg von den Samples und hin zu echter, dynamischer Musik als Band wirkt sehr schlüssig. Das Spektrum an Klängen hat sich beträchtlich erweitert und schafft auf voller Albumlänge eine hypnotische, düstere Atmosphäre, die zum konzentrierten, aufmerksamen Hören, zum Versinken und sich Verlieren einlädt. Das Spektrum reicht dabei von zerbrechlichen Folksongs à la „Deep Water“ bis zu aggressiven, enervierenden Elektrostücken wie „Machine Gun“ oder „We carry on“ – als Hintergrundmusik ist es völlig untauglich, da zu verschroben, gebrochen, anstrengend und schräg.
Mit „Third“ ist einer der relevantesten Bands der Neunziger Jahre eine äußerst lebendige und gute, da in sich schlüssige Platte gelungen, die all jene Lügen straft, die sie lediglich als Zeitgeistphänomen betrachteten. Der geneigte Hörer darf gespannt sein, was da in den nächsten Jahren noch auf ihn zukommen mag, denn Portishead haben beweisen, dass sie immer noch relevant sind…
„Third“, so der reichlich profane (und mit einem ziemlich hässlichen Cover versehene) Titel des Werks, hat dabei ein schweres Erbe anzutreten, denn es steht im Schatten zweier grandioser Alben, die für sich jeweils den Zeitgeist trafen und doch zugleich zeitlos blieben. Der Erstling „Dummy“ war so etwas wie der Startschuss für die kurze Hochzeit des Trip Hop Mitte der Neunziger – ein klinischer Sound, kalt, düster und distanziert – tief, aber dennoch tauglich als Hintergrundmusik für den gepflegten Small Talk. Von „Portishead“, dem schwierigen zweiten Album ließ sich dies nur noch schwerlich behaupten, der Sound wurde noch ein gutes Stückchen düsterer, abgründiger, schleppender und besser. Es war ein Abgesang auf den zur Formel gewordenen Trip Hop und zugleich ein Abgesang auf Beth Gibbons & Co. Danach konnte erstmal nichts mehr kommen – und das mit einem Orchester eingespielte Livealbum „Roseland NYC“ glich daher auch einem Todesseufzer.
Viel wurde schon im Vorfeld über „Third“ spekuliert und berichtet. Eine Herausforderung solle es sein für die alten Fans, schwer zugänglich und fast ausschließlich mit Instrumenten, dafür gänzlich ohne Samples produziert. Und beim ersten Hören stellt sich durchaus ein etwas ungewohntes – für Kenner des Soloalbums von Beth Gibbons & Rustin Man „Out of Season“ jedoch nicht ganz unbekanntes – Gefühl ein. Denn von der Atmosphäre der folkigen, unzeitgeistigen Zusammenarbeit der Portishead-Sängerin und des Bassisten von Talk Talk profitiert „Third“ ungemein.
In der Tat hat sich einiges getan im Portishead-Kosmos, und dennoch atmet „Third“ in jeder Note den Geist von Portishead. Alte Qualitäten verbinden sich mit einem organischeren, rockigeren Sound. Der Ansatz, weg von den Samples und hin zu echter, dynamischer Musik als Band wirkt sehr schlüssig. Das Spektrum an Klängen hat sich beträchtlich erweitert und schafft auf voller Albumlänge eine hypnotische, düstere Atmosphäre, die zum konzentrierten, aufmerksamen Hören, zum Versinken und sich Verlieren einlädt. Das Spektrum reicht dabei von zerbrechlichen Folksongs à la „Deep Water“ bis zu aggressiven, enervierenden Elektrostücken wie „Machine Gun“ oder „We carry on“ – als Hintergrundmusik ist es völlig untauglich, da zu verschroben, gebrochen, anstrengend und schräg.
Mit „Third“ ist einer der relevantesten Bands der Neunziger Jahre eine äußerst lebendige und gute, da in sich schlüssige Platte gelungen, die all jene Lügen straft, die sie lediglich als Zeitgeistphänomen betrachteten. Der geneigte Hörer darf gespannt sein, was da in den nächsten Jahren noch auf ihn zukommen mag, denn Portishead haben beweisen, dass sie immer noch relevant sind…
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