Mittwoch, 26. Juni 2013

Das deutsche Medien-Oligopol

Die hiesigen Zeitungsverlage haben für die Herausforderung der Digitalisierung noch keine wirkliche Lösung gefunden. Anzeigeneinnahmen gehen drastisch zurück und immer weniger Menschen sind bereit, Geld für Informationen auszugeben, die sie auch online kostenlos bekommen. Dennoch: nur in wenigen Ländern gibt es eine solch vielfältige, qualitativ hochwertige Presselandschaft. Noch, denn die deutsche Mainstream-Medienlandschaft täuscht mittlerweile eine Vielfalt vor, die so nicht mehr existiert. Zehn Medienhäuser, die vor allem auf Profit aus sind, bilden ein Oligopol, sie dominieren den Markt. Ihr Geld und ihr Einfluss bestimmen, was gedruckt oder gesendet wird. Unabhängiger Journalismus wird zunehmend erschwert. In vielen Regionen haben sie keine Konkurrenz mehr. Und der Konzentrationsprozess verstärkt sich, auch intern - auf Kosten der Qualität. Arbeitsplätze werden abgebaut, Redaktionen zusammengelegt, Newsdesks als Fortschritt verkauft, die eigentlich nur der Kosteneinsparung dienen. Die Bedingungen für die schreibende Zunft, sie sind zunehmend prekär. Wie da in Zukunft noch unabhängiger Qualitätsjournalismus möglich sein soll, bleibt fraglich. Einige dieser Aspekte beleuchtet ein kürzlich erschienener Essay über die "Krakenarme der Medienmultis" in der Wochenzeitung Kontext.

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