Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehen,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen.
(Rainer Maria Rilke, 1897)
Freitag, 17. August 2007
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3 Kommentare:
Wohl eines seiner schlechteren... whutever
Da magst du sicher Recht haben, für einen Meisterlyriker sicher eher Mittelmaß...
Seh ich nicht so. Da steckt soviel Gefühl drin -beinah greifbar-, dass es zumindest mir die Tränen in die Augen treibt. Tief, ehrlich
und wunderschön.
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